Credit Ratings
Referat des indischen Notenbank-Vizegouverneurs


 
Foto: Visual Finance / Künstler: Ekrem Yalçindag

Link zum Referat: Shri R. Ghandi, Reserve Bank of India

Es ist eher unüblich, dass sich Notenbanker detailliert in einem Referat zum Thema Credit Ratings äussern. Wir freuen uns umso mehr, Sie auf einen sehr guten Ratingartikel aus der Publikationsreihe der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich aufmerksam machen zu dürfen.

Auf der ersten Seite äussert sich der indische Notenbank-Vizegouverneur R. Gandhi zur Problematik wachsender Zahlungsausfälle bzw. notleidender Bankkredite in Indien, um auf den darauffolgenden Seiten in differenzierter und Art und Weise auf die Stärken und Schwächen von Credit Ratings einzugehen.

Indien ist mit über 1.2 Milliarden Einwohnern (2011) nach der Volksrepublik China das bevölkerungsreichste Land der Erde und gehört zu den zehn weltweit grössten Nationen. Der Staat in Südasien hat eine ziemlich lange Ratingtradition und beheimatet gleich mehrere nationale Ratingagenturen. In den Managementetagen der global führenden Ratingagenturen westlicher Prägung (Moody’s, Standard & Poor’s und Fitch) rücken die Schwellenländer als Wachstumsmärkte immer mehr in den Fokus.

Erst im Februar 2014 hat die in New York domizilierte Ratingagentur Moody’s mitgeteilt, dass sie ihre Minderheitsbeteiligung an der indischen Ratingagentur ICRA Ltd. von 28.5% auf eine Mehrheitsbeteiligung von über 50% aufstocken wolle. Um dem Ziel etwas näherzukommen, sah sich Moody‘s Ende Mai gezwungen, die Preisofferte um stattliche 20% zu erhöhen. Nur wenige Tage später wurde ferner bekannt, dass Russland und China ein Abkommen zur Gründung einer gemeinsamen Ratingagentur unterzeichnet haben. Dies u. a. mit dem Ziel das ‚Meinungsmonopol‘ der US-Ratingagenturen aufzubrechen.



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